Schon die 1844 am Alten Dorfkrug errichtete Kegelbahn war wohl nicht für die wenigen Lübarser Einwohner gedacht, der 1896 errichtete Festsaal ganz gewiss nicht. Er wurde mitsamt dem neuen Wirtshaus gebaut, nachdem der überkommene Krug mit seinem Strohdach Feuer fing und völlig abbrannte. Das Geld für den Neubau verschaffte sich der Krüger Seeger durch den Verkauf von Ackerland am Vierrutenberg an einen Ziegelfabrikanten. Lübarser Backsteine und Terrakotten dienten unter anderem zum Bau des Roten Rathauses von Berlin.
Wer heute im Lübarser Strandbad schwimmt, ahnt kaum, das dies ein abgesoffener Tonstich ist.Der neue Gasthof mit „Ausspannung“ war gleich nach der Jahrhundertwende ein beliebtes Ziel für „Landpartien“. Berliner Handwerker und Händler kamen mit Pferd und Wagen. Hier konnten „Familien Kaffee kochen“, die mit der „Elektrischen“ bis nach Rosenthal fuhren und sodann auf „Schusters Rappen“ herüberkamen. Die auf vornehme Blässe bedachte Damenwelt ließ sich vom vorsorglich annoncierten „schattigen Naturgarten“ anlocken. Am Sonntagnachmittag fiedelte der Dorfstellmacher Hamster mit Bass- und Paukenbegleitung. Der Schwager Martin Zimmer und Nachfolger des 1906 von einem Auto überfahrenen Wirtes Carl Seeger trug im gleichen Jahr „Schauspieler u. dressierte Tiere aus Italien“ ins Fremdenbuch des Gasthauses ein.