4.

Dezember

4. Dezember – Barbara Tag


Gemälde von Hans Burgkmair dem Älteren (um 1518). Gemäldegalerie Berlin. Die Heilige Barbara, eine der drei Jungfrauen, die als Schutzpatroninnen und Nothelferinnen im ausgehenden Mittelalter zu den beliebtesten Heiligen zählte.

Auf dem Kalenderblatt des 4. Dezember eines Jahreskalenders findet sich gelegentlich ein Hinweis zu den Barbarazweigen. Bis 12 Uhr mittags werden vorzugsweise Kirschzweige geschnitten und ins Zimmer gestellt.Blühen die Zweige am 1. Weihnachtstag, können im nächsten Jahr Wünsche wahr werden, so heißt es. Ob der Wunsch auf eine Hochzeit, Glück, Gesundheit oder Geldsegen gerichtet ist, liegt im Begehren des Wünschenden.

Wer diesem Vorschlag schon einmal gefolgt ist, weiß, dass die Kirschblütenzweige während der 21 Tage einiges an Aufmerksamkeit fordern. Nachts stehen sie gut gewärmt am Ofen (heute wohl eher am Heizkörper) und tagsüber am Fenster. Gelegentlich das Wasser erneuert und die Zweige angeschnitten läßt auf ein erfolgreiches Gelingen hoffen.
Ob dann im folgenden Jahr die Wünsche in Erfüllung gehen?

Dieser volkstümliche Brauch steht in Verbindung mit der hl. Barbara und deren Namenstag, dem 4. Dezember. Nach einer Legende aus dem 7. Jahrhundert, verwahrte der eifersüchtige heidnische Vater Dioscuros seine Tochter Barbara in einem unzugänglichen Turm. Mit Hilfe der Zuwendung zum Christentum und der Taufe, gelang ihr die Flucht. Zuvor benetzte sie einen verdorrten Kirschzweig mit Wasser, der sich in ihrem Gefängnis befand. Sie fand Zuflucht in einem Felsen, der sich auf wundersame Weise öffnete, bis ein Hirte ihr Höhlenversteck verriet. Als der Vater von der heimlichen Taufe seiner Tochter erfuhr begann für Barbara ein unfaßbares Martyrium mit entsetzlichen Qualen. Wie durch ein Wunder überstand sie diese fast unbeschadet, was den Vater noch mehr erzürnte, woraufhin er seine Tochter eigenhändig enthauptete. Zum Zeitpunkt ihres Todes erblühte der Kirschzweig, den sie im Turm zurückgelassen hatte. Kurz nach der Tat wurde ihr Vater vom Blitz erschlagen und verbrannte zu Asche.


Die hl. Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute und Feuerwehrleute
Weiteren Legenden zufolge, erlitten auch die hl. Margarete und die hl. Katharina ein ähnliches Schicksal. „Die Drei Jungfrauen“, wie sie auch genannt werden, sind die bekanntesten und wichtigsten Märtyrerinnen und Nothelferinnen im christlichen Glauben.
In südlichen Gegenden hat sich folgender Spruch erhalten:
Margarete mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl,
das sind unsre drei heiligen Madl.

Gehen wir in die vorchristliche Zeit zurück, begegnen uns die drei Jungfrauen als die Dreifache Göttin in den Mythologien der Griechen, Römer und nordischen Völker.
In der Edda werden sie „Die Drei Nornen“ Urd, Verdandi und Skuld genannt. Sie wohnen an der Wurzel des Weltenbaumes Yggdrasil, am Urdbrunnen und benetzen die Wurzeln, um sie vor Austrocknung zu bewahren.
Als Schicksalsweberinnen spinnen sie den Lebensfaden eines jeden Menschen; Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

https://www.heiligenlexikon.de/Glossar/Heilige_Maedchen.html https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_von_Nikomedien

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Eine besinnliche Adventszeit wünscht die Heilkräutergruppe vom LabSaal